Der Lauf der Zeit

Umgang mit Veränderung
Umgang mit Veränderung

Veränderung gestalten.

Die Natur zeigt uns den Lauf der Veränderung in ihrem ganz eigenen Rhythmus. Der Zyklus beginnt: Samen werden gelegt, das Leben fängt an, sich Bahn zu brechen, der Sonne entgegen. Der Frühling tanzt mit sprühender Lebendigkeit. Fast unmerklich geht er über in die Zeit der vollen Pracht: alles strahlt, die Farben blenden und der Sommer zeigt sich in seiner ganzen Wärme. Allmählich werden dann die Nuancen dunkler, kupfern leuchtend, die Wärme weniger drängend. Die Natur ist reif und satt: Erntezeit. Nun folgt die Zeit des Rückzugs. Die Sonne wird müde, die Dunkelheit beständiger. Das Leben entschleunigt, Ruhe kehrt ein. Ein Jahres-Kreislauf, der sich beständig wiederholt.

 

Ein Leben ohne Veränderung? Unvorstellbar.

In dem Moment, in dem unser Leben als Mensch beginnt, beginnt auch unsere kontinuierliche Veränderung – ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Manchmal sind wir peinlich berührt, wenn wir ältere Fotos von uns selbst sehen. Oder plötzlich mit „Sie“ angesprochen werden…

Veränderungen gehören zum Leben. Die moderne Zellforschung weiß, dass wir Menschen durch Zellerneuerung alle sieben bis zehn Jahre einen nahezu neuen Körper bekommen. Die Neurowissenschaften haben die Plastizität unseres Gehirns und dessen dauerhafte Lern- und Veränderungsfähigkeit erforscht. Auch unsere Persönlichkeit verändert sich (und bewirkt Veränderungen in unserer DNA): Wir machen Erfahrungen, lernen, treffen auf Schwierigkeiten, entwickeln uns. Prozesse, Organisationen, Unternehmen, Systeme: Alles bewegt sich, transformiert sich, verändert sich – oft zunächst ganz unmerklich, dann immer sichtbarer. Es gibt nichts Natürlicheres als Veränderung.

 

Drei Erkenntnisse zum Umgang mit Veränderung

Als Change Coach ist Veränderung mein persönliches „Lebens-Thema“. In meiner Funktion als Coach habe ich zahllose Veränderungsprozesse begleitet – und jeder ist einzigartig. Die folgenden Punkte können helfen, Veränderungen so zu gestalten, dass sie zu einer echten Bereicherung werden.

1. Annehmen, was ist

Was sich seinen Weg bahnt, darf ruhig an die Oberfläche. Ob die Veränderung von innen oder von außen kommt: aufzuhalten ist sie eh nicht. Annehmen braucht Gesehen werden: aus unterschiedlichen Perspektiven und differenziert das sehen, was ist. Dabei durchlaufen wir einen Prozess der Bewusstwerdung – und ein Annehmen mit Kopf und Herz. Bitte vergiss nie, dein Herz mit ins Gepäck deiner Veränderungs-Reise zu nehmen, sonst hinkt es immer hinterher…

Bist du jemand, der einen Veränderungsprozess (zum Beispiel im Unternehmen) gezielt anstößt? 

Dann denk bitte daran: 

  1. Veränderungsprozesse brauchen Zeit.
  2. Jeder hat seine ganz eigene Geschwindigkeit.
  3. Du selbst hast einen gedanklichen Vorsprung – sei also bitte nachsichtig mit den Menschen um dich herum. 

2. Sehen, wohin die Reise geht

Manchmal ist das Leben kompliziert. Unternehmen und Prozesse sind komplex. Es ist schlicht unmöglich, jede Veränderung vorherzusehen oder perfekt auf den Wandel vorbereitet zu sein. Das einzige, was sicher ist, ist – die Unsicherheit! Wo Nebel, Unklarheiten und Unsicherheiten sind, tendieren sie dazu, sich auszubreiten. Und Kopf, Herz und Sinne einzutrüben.

Welcher Weg führt heraus aus dem Nebel? Hilfreich kann meiner Erfahrung nach sein: 

1. Werde dir klar über das, was gut ist und bleiben darf wie gewohnt. Entdecke unter den Nebelschwaden die Dinge, die dir lieb und bekannt sind. Lass die Morgensonne diesen bleibenden Schatz beleuchten. Freue dich über diesen stabilen Boden, der dich beständig trägt und bleibt. Bewahre dir das Gute in deinem Leben.

2. Versuche, den Sinn in der gegenwärtigen Veränderung zu erkennen. Was hat sie Gutes? Welche positiven Dinge bringt sie vielleicht mit sich? Mit welchen Ressourcen, welcher Haltung kannst und möchtest du dem Wandel begegnen? Wichtig: Lass dir Zeit. Gehe kleine, überschaubare Schritte –wähle das Tempo so, wie es dir entspricht. Auch Pausen gehören dazu. Hauptsache, du gehst wieder weiter und verlierst dein Ziel nicht aus den Augen.

3. Starke Begleiter suchen

Überzeugung und Mut sind die stärksten Begleiter auf dem Weg der Veränderung. Überzeugt handeln kannst du vor allem dann, wenn dir das „Annehmen“ und „Sehen“ gelingt. Und der Mut? Greife tief in die Schatztruhe deiner Ressourcen – dort findest du ihn. Sollte er dich einmal verlassen, dann hol dir jemanden an deine Seite, dem du vertraust und vielleicht auch die Berechtigung erteilt hast, dich wieder „in die Spur“ zu bringen. Denn wenn sich Veränderung ihren Weg bahnt, ist das ein wertvoller Moment, um genauer hinzuschauen: Was ist jetzt wichtig? Was kann ich loslassen? Welche Ziele rücken in greifbare Nähe? Wie kann ich den Prozess aktiv gestalten?

Ergreife die Gelegenheit beim Schopf: Mache jetzt einen klaren Schritt, um deine private oder berufliche Veränderung selbst zu gestalten. 

Wie gehst du persönlich mit Veränderung um? Welche Punkte sind dir wichtig als Führungskraft im Umgang mit Veränderungsprozessen im Unternehmen? 

Schreib mir gerne in der Kommentarfunktion oder per E-Mail an mail@angelamende.de


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