Ein musikalisches Experiment

Songwriting
Songwriting

Raus aus der Komfortzone.

Mitten in dieser bizarren und surrealen Zeit klingelt mein Handy. Ein Klingeln, das in diesen Tagen ständig ertönt, manchmal regelrecht in meinen Ohren plärrt und mich im Regelfall vor neue Herausforderungen stellt. Dieses Mal auch, doch auf ungeahnt andere Weise.

Meine Freundin und Coaching-Kollegin Bettina Hirth fragt, ob ich Lust habe, an einem Experiment teilzunehmen. Klar hab ich Lust! Neues ist gerne willkommen. Musik ist Teil des Projekts, es heißt „Beat your topic“. Genau genommen soll es um themenzentriertes Songwriting gehen. Meine Neugier wächst. Andererseits: Das Projekt findet online statt. Fünf Stunden Teamsession plus eine Stunde Vorbereitung mit Lernvideos und einer „Technical Setup Session“. Ich zögere. Der innere Widerstand wächst. Ist das das Richtige für mich als bekennende Präsentlerin, einem Menschen, der am liebsten vor Ort präsent ist? Die Vorstellung, Zeit mit Bettina zu verbringen, schlägt schließlich die Brücke. Also raus aus der Komfortzone. Ich sage zu.

Musikalischer Blick aus der Zukunft auf das Jetzt

Die Technik steht. Es kann losgehen. 

Nochmal: Worum geht’s? „BEAT YOUR TOPIC“ ist das Kleine-Schwester-Format zu „mutocode®“ von den Coaches Andreas Schultejans, Hendrik Pilz und Jens Eckhoff, dem Musikproduzenten und Keyboarder von „Wir sind Helden“.

In einem fünfstündigen, interaktiven Onlineformat treffen bis zu zehn Personen zusammen, in unserem Fall zum Teil wildfremde Menschen, und produzieren gemeinsam einen Song. Im Mittelpunkt steht ein Thema, das uns bewegt und mit dem wir uns entwickeln – frei nach Zukunftsforscher Matthias Horx: „Ein Blick auf die jetzige Situation aus der Zukunft“.

Wir, das sind übrigens Alexander, Bettina, Denise, Janina, Laura, Veronique und ich.

Die Vorbereitung startet. Noch ist jeder für sich. Los geht’s mit einem „Deep Dive“ ins Basiswissen „Songwriting“. Uff. Zehn Online-Videos – von der Einleitung zum Songwriting über die Wirkung, Songaufbau, Refrain, Strophe, Sensorisches, Liedformen, Perspektiven bis hin zum Versmaß. Mensch, zum Glück haben die drei sich echt was dabei gedacht. Die Videos dauern zwischen vier und acht Minuten. Gut. Ich kann es mir also einteilen. Und doch ist schwuppdiwupp eine Stunde vorbei. 

Nun schnell noch einchecken in die „Technical Setup Session“. Ich bin bereit: Am nächsten Morgen kann der Fünf-Stunden-Marathon starten.

In fünfstündiger Online-Session zur Essenz: Freiheit

Noch müde und bewaffnet mit zwei Espresso, flankiert von reichlich Wasser, starte ich am nächsten Morgen in die Online Session. Die Teilnehmer*innen loggen sich nacheinander ein: neun Gesichter plus ich. Bettina ist das einzige bekannte darunter. Interessant die jeweiligen Räume im Hintergrund, die meine Augen zum Erkunden einladen. Manche sind verzerrt. Bei manchen reflektieren Brillen den Bildschirm. Es gibt viel zu beobachten. Ach, und nicht vergessen: Mikro einschalten, wenn man mit Reden dran ist.

Sieben Teilnehmer*innen stehen drei Moderatoren gegenüber. Der Check-In ist vorbei und schon sind wir mittendrin: Wir teilen einen Blick auf die Welt nach Corona. Jetzt kommt die Phase der Assoziationen. Wir divergieren und konvergieren. Wer schon einmal ein Zürcher Ressourcen Modell (ZRM)® mit mir gemacht hat: Das ist die Phase nach der Bildauswahl, in der assoziierte Wörter gesammelt werden. Wir arbeiten dann mit den Wörtern weiter, die unser Herz am meisten „anspringen“, also in unserem Inneren die stärkste Resonanz finden. Und siehe da: Unser aller Herzenswort ist Freiheit.

Nun beginnt Runde Zwei der Assoziationen: Atmen, Natur, Spontanität, Emanzipation, Gemeinsam genießen, Weite, Bewegung und Grenzen sprengen.

Runde Drei fokussiert die Sinne: das Sichtbare, Hörbare, Spürbare, das Schmeckende und was wir so riechen können.

Puh, war das ein Ritt! Sieben Personen. Viele Assoziationen. Drei Moderatoren, die uns mit gefühlter Leichtigkeit durch den Prozess begleiten, die strukturieren, mit Methoden spielen und die Technik mit uns bedienen.

Break-out Groups am Nachmittag

Hunger macht sich breit. Nach einer stärkenden Mittagspause sind wir zurück. Die Inhalte sind bereits klar. Als nächstes werden wir in Break-out Groups separiert. Unser Auftrag: Jede Gruppe schreibt eine Strophe des Songs. Je zwei Blöcke à vier Zeilen. Und einen Refrain mit ebenfalls vier Zeilen. Am besten im Reim. Zeitrahmen: eine Stunde.

Zurück im Wir, sind drei Strophen und zweieinhalb Refrains im Gepäck. Erste Spiel- und Hörproben. Streichen, Ändern, Verfeinern. Passen. Die „Versatzstücke“ bekommen eine Reihenfolge. Die Gesichter leuchten und lachen. Der Song steht. Wir singen!

Magst du mehr über unser BEAT YOUR TOPIC-Projekt erfahren? Trailer

Und hier – tataaaa – unser Song zum Reinhören: Youtube Video

Mein Projekt-Résumé

Was mich als Coach begeistert hat, war der Dreiklang in der Moderation, die klare Struktur und für mich als „Präsentler“ besonders die methodische Vielfalt (und das – ich staune! – per digitalem Medium). Als Teilnehmerin berührt mich noch jetzt, wie und vor allem wie schnell wir uns in einem WIR-Gefühl gefunden haben. Und: Wir haben ein Ergebnis. Unseren Song. Das verbindet.

Danke für dieses Erlebnis der ganz besonderen Art.
Danke Andi, Henrik und Jens!
Danke liebe Bettina, dass du an mich gedacht und animiert hast mit zu machen.
Und Danke Alex, Denise, Janina, Laura und Veronique fürs gemeinsame Tun.

Habe ich dich neugierig gemacht? Nur zu: Am 16. April findet das nächste Beat-Your-Topic-Onlineseminar statt. Hier geht’s zur Anmeldung.


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