Wer bin ich?

Persönliche Werte
Persönliche Werte

Suche nach Orientierung.

Manchmal gibt es Zeiten, in denen wir verstärkt nach Orientierung suchen. Vielleicht befindest du dich gerade in einem Transformationsprozess, zum Beispiel durch eine angestrebte berufliche bzw. persönliche Veränderung, eine Nachfolgegestaltung im Familienunternehmen oder einen Verlust. Oder du erlebst derzeit eine stürmische Phase, weil es Konflikte im Team oder in der Familie zu lösen gibt. Oder bestimmte äußere Umstände – wie aktuell die täglich neuen Berichte zum Coronavirus – verunsichern dich. In solchen Phasen kann es sehr hilfreich sein, wenn du dir einmal Zeit für dich selbst nimmst, um nach innen zu schauen.

Was sind meine Werte?

Für diese „Innenschau“ habe ich eine tolle praktische Übung aus meinem Methodenkoffer für dich. Sie heißt „Wer bin ich“ (in Anlehnung an Irvin David Yalom) und ermöglicht dir, dich intensiv mit deinen persönlichen Werten auseinanderzusetzen – und dabei möglicherweise unerwartete Erkenntnisse zu gewinnen. Aber halt, an der Stelle möchte ich dir noch kurz eine Definition für „Wert“ an die Hand geben.

Definition Wert

Werte sind charakteristische Vorstellungen von Wünschenswertem. Sie sind persönlich und gesellschaftlich tief verwurzelt und werden durch die Erziehung und Sozialisation geprägt sowie durch Lebenserfahrung entwickelt. Sie bilden die Grundlage für unsere individuell verfügbaren Handlungsarten und -weisen und beeinflussen unsere ganz persönlichen Ziele. Und weiter: Ein Wert ist dann ein Wert, wenn wir persönlich ihn für einen Wert halten.

„Wer bin ich“ Teil 1: Deine 9 wichtigsten Werte

Nimm dir für den ersten Teil etwa 30 Minuten Zeit. Am besten, du setzt dich dafür in ein schönes Café oder suchst dir zuhause ein Plätzchen, wo du ungestört bist. Und los geht’s:

1. Welches sind deine neun wichtigsten Werte?
Notiere jeden einzelnen Wert auf einer Moderationskarte/einem Post-It/einem Blatt Papier.

2. Definiere jetzt die jeweiligen Werte und fokussiere aufs Wesentliche. Sei dabei so konkret wie möglich und ausführlich wie nötig.
Ergänze jeden deiner Werte auf der Karte/dem Papier um eine schriftliche Definition.

3. Bringe deine Werte nun in eine Rangordnung von 1 bis 9, wobei 1 den wichtigsten Wert darstellt.
Notiere die Ziffern auf den Karten/Blättern mit den Werten.

„Wer bin ich“ Teil 2: Kann ich ohne diesen Wert leben?

Jetzt wird’s noch spannender. Wenn du magst, triff dich mit einem vertrauensvollen Gegenüber. Du kannst aber auch gerne für dich alleine weitermachen. Nimm dir für diesen Teil etwa 40 Minuten bis eine Stunde Zeit.

Stelle dir nun bitte für jeden deiner neun Werte folgende Frage:

„Was passiert mit mir, wenn mir dieser Wert genommen wird, wenn ich diesen Wert nicht leben kann oder darf?“

Beginne dabei mit dem 9. Wert und arbeite dich bis zu deinem wichtigsten Wert vor. Ein Gesprächspartner bzw. eine Gesprächspartnerin kann diesen Prozess mit dir vertiefen.

Dein Fazit

Und, wie hast du den Prozess erlebt? Welchen Einfluss haben deine Werte konkret auf deine aktuelle Situation? Und auf welchen Wert magst du am wenigstens verzichten? Schreib mir gerne über die Kommentarfunktion oder per Mail an mail@angelamende.de


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